Er ist erst ein paar Tage alt, der Tod von Robert Enke. Erst ungläubig, dann fassungslos stehen wir dieser Nachricht gegenüber. Der Familie gilt unser tiefes Mitgefühl.
Warum passieren solche Dinge?
Wie viele namenlose Menschen gibt es, die ein ähnliches Schicksal haben?
Wird sich nach dem Tod von Robert Enke etwas verändern?
NEIN – es wird sich nichts ändern.
Denn wir Menschen setzen selbst die Ursachen dafür.
Wir erwarten, dass nach dem Tod eines Kindes die Familie möglichst schnell zur angeblichen Normalität zurückfindet. Das ist doch angenehmer für uns.
Genauso wichtig ist, dass Lars, Christian, Veit, Susann, Kerstin und viele andere ungenannte Kinder oder Partner durch ihren Tod nicht die Leistungsfähigkeit im Beruf der Betroffenen einschränken. Zu einer Gesellschaft, die auf Spaß, Vergnügen und immer „Mehr“ausgelegt ist, passt so etwas nicht.
Das macht bei den Betroffenen Angst, zerreißt die Seele, macht stumm. Da hilft auch kein Klagen, wenn es zu spät ist: Warum hat sie/er uns nichts gesagt?
Eben, weil niemand zuhören oder verstehen will oder kann.
12 Jahre ist Christian tot. Es hat sich nichts geändert.